5 Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

Die Gehaltsverhandlung – wahrscheinlich eines der Gespräche, vor denen es den meisten Arbeitnehmern graut. Doch von Zeit zu Zeit ist es das gute Recht eines jeden Arbeitnehmers, dass er sein Gehalt den aktuellen Umständen anpasst. Damit man erfolgreich sein Gehalt verhandelt, gibt es einige Dinge zu beachten:

5 Tipps für ein erfolgreiches Gehaltsgespräch

  • Welche Möglichkeiten gibt es, um ein angemessenes Einstiegsgehalt zu bekommen?
  • Welche Gründe sprechen für ein höheres Wunschgehalt?
  • Wie führt man ein Gespräch um eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung und welche Argumente kann man liefern, die für die neuen Gehaltsforderungen sprechen?
  • Wie beweist man am besten sein Verhandlungsgeschick?

Zahlreiche Fragen rund um das Thema Gehaltserhöhung, Gehaltswunsch, Geld und Gehaltsverhandlungen versuchen wir Ihnen in diesem Artikel und mit unseren Tipps zu beantworten.

1. Argumente, die für eine Gehaltserhöhung sprechen

Es gibt viele gute Gründe und Argumente, die Ihnen bei der Gehaltsverhandlung helfen und zu einer Gehaltserhöhung bzw. Gehaltssteigerung führen können. Das Hauptargument für eine Gehaltserhöhung ist sicherlich die Zeit, in der man bereits in einem Unternehmen tätig ist. Auch wenn man in einem Unternehmen in einer bestimmten Position mit einem angemessenen Einstiegsgehalt einsteigt, so ergeben sich mit der Zeit dennoch stets zwei wesentliche Faktoren für ein Gehaltsgespräch.

Das sinkende Realeinkommen eines Arbeitnehmers.

Faktoren, wie Inflation, höhere Mieten oder steigende Lebensmittelpreise können nicht selbst vom Arbeitnehmer beeinflusst werden. Das Einstiegsgehalt, welches zu Beginn im Unternehmen für ein unbeschwertes Leben ausreichend war, reicht langsam nicht mehr aus. Das sorgt dafür, dass der Arbeitnehmer von Zeit zu Zeit nach Möglichkeiten suchen muss, um am Monatsende mehr Geld auf dem Konto zu haben.

Der steigende Erfahrungsschatz eines Arbeitnehmers.

Je mehr Berufserfahrung Sie besitzen und je höher ihre Arbeitsleistung ist, desto mehr entwickeln Sie sich zu einem Mitarbeiter mit steigendem Marktwert. Als Angestellter ist es somit Ihr gutes Recht, Ihre guten Leistungen und langjährige Erfahrung, auf dem eigenen und speziellen Arbeitsgebiet, durch eine entsprechende Steigerung des Gehalts durch die Firma gewürdigt zu bekommen.

2. Möglichkeiten für eine Gehaltserhöhung

Wenn Sie diesen Artikel lesen, haben sie sich bestimmt schon einmal die Frage “Wie verdiene ich mehr Geld?” gestellt. Für Arbeitnehmer gibt es grundsätzlich 3 Möglichkeiten, um das Gehalt aufzustocken.

 

1. Arbeitgeberwechsel / Jobwechsel

Außerhalb des Unternehmens gibt es oft viele Möglichkeiten eine andere Arbeit zu finden, bei der man ein höheres Jahresgehalt erzielen kann. Der Arbeitsmarkt bietet wechselwilligen Angestellten hierbei viele Möglichkeiten bei der Suche einer neuen Anstellung, Jobs oder der beruflichen Neuorientierung.

 

2. Positionswechsel innerhalb des Unternehmens

Sie sollten sich immer die Frage stellen, ob das Gehalt wirklich der ausschlaggebende Grund ist, das Unternehmen für eine besser bezahlte Stelle zu verlassen. Möglicherweise ist ein Arbeitgeber es durchaus wert lediglich einen Positionswechsel innerhalb des Unternehmens anzustreben. Meist ist dieser Weg einfacher, als die Firma sofort zu wechseln, da man sich so die Kündigung sowie Bewerbungsprozesse spart. Gibt eine Firma seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, innerbetrieblich die Stelle zu wechseln, kann dies eine gute Chance sein, um das Gehalt durch eine höhere Position aufzustocken.

3. Gehaltsverhandlung führen

Wenn Sie als Arbeitnehmer Ihren Job und Ihre Position im Unternehmen wertschätzen und eigentlich nichts anderes machen wollen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen, also die Gehaltsverhandlung führen. Alles was für diese Möglichkeit spricht und welche Tipps wir für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung haben, finden Sie in den nachfolgenden Punkten.

3. Die Gehaltsverhandlung – 5 Tipps und Tricks

Ganz egal, ob beim Jobwechsel oder während der Anstellung in einem Unternehmen – die Gehaltsverhandlung ist ein Thema, mit dem sich jeder in seiner Karriere auseinandersetzen muss. Damit Ihre Gehaltsforderung von Erfolg gekrönt ist, sollten Sie einige wichtige Tipps und Verhandlungstricks für ein höheres Gehalt befolgen. Diese können Ihnen helfen, leichter mit Ihrem Verhandlungspartner ins Gespräch zu kommen und möglichst erfolgreich aus einer Gehaltsverhandlung herauszugehen.

Erfolgreiches Führen einer Gehaltsverhandlung

Der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung ist einer der grundlegenden Aspekte den man beachten sollte. Dies gilt für beide Seiten. Grundsätzlich sollte ein Gehaltsgespräch maximal alle 12 Monate geführt werden.

Wenn Sie also um ein Gehaltsgespräch bitten wollen, versetzen Sie sich in die Lage Ihres Chefs. Dieser wird sich zunächst fragen, wieso er Ihnen für Ihre Arbeit mehr Geld zahlen soll. Haben Sie als Arbeitnehmer ein Projekt erfolgreich abgeschlossen oder in letzter Zeit besonders gute Arbeitsleistungen erbracht? Dann könnte der richtige Zeitpunkt für Sie gekommen sein, um in einem Mitarbeitergespräch durch passende Argumente die Forderung bzgl. einer Gehaltserhöhung auszusprechen.

Doch auch der Zeitpunkt für Ihren Vorgesetzten sollte passen. Wir alle sind nur Menschen. So kann auch Ihr Vorgesetzter seinen Tag mit dem falschen Fuß begonnen haben oder gerade in einem stressigen Projekt stecken. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie Ihre Pläne erst einmal vertagen. Wählen Sie den richtigen Moment, am besten, wenn Ihr Chef den Kopf nicht voll mit anderen Dingen hat, gut gelaunt ist und Ihre Leistungen noch präsent sind. Dann ist die Zustimmung zu einem Mitarbeitergespräch eher mit Erfolg gekrönt. Wenn Sie und ihr Vorgesetzter einen passenden Termin gefunden haben, sollten Sie mit den Vorbereitungen beginnen, damit Sie auch mit einem positiven Ergebnis aus der Gehaltsverhandlung herausgehen.

Zuerst sollten Sie Ihren Marktwert ermitteln, damit Sie wissen, wie viel Sie verlangen können. Sehen Sie sich dazu am besten einen aktuellen Gehaltsreport aus Ihrer Branche an. Dabei gibt auch noch weitere Faktoren, die neben der Beschäftigung und dem Geschäftsbereich, einen Einfluss auf das Gehalt haben:

  • Bundesland
    In Baden-Württemberg, Bayern und Hessen bekommt man die höchsten Gehälter. In den neuen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen werden die niedrigsten Gehälter gezahlt.
  • Derzeitige Position
    Als eine erfahrene Fach- oder Führungskraft verdienen Sie natürlich mehr, als ein Berufseinsteiger. In einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren hat man meist den Höhepunkt seines Einkommens erreicht.
  • Größe des Unternehmens
    Große, internationale Konzerne zahlen höhere Gehälter als mittelständische oder kleine Unternehmen. Außerdem ist es möglich ab einer Unternehmensgröße von 500 Mitarbeitern ein Mehrgehalt von bis zu 50 Prozent gegenüber dem Branchendurchschnitt zu erzielen.
  • Qualifikationen und Bildung
    Studierte erzielen in der Regel höhere Gehälter als Arbeitnehmer mit einem Schulabschluss oder einer abgeschlossenen Ausbildung. Je besser die Kenntnisse auf einem Fachgebiet, desto mehr Aufgaben und Verantwortung sollte man übernehmen dürfen. Diese Faktoren wirken sich positiv auf die Gehaltsverhandlung aus.
  • Standort des Unternehmens
    In großen und starken Wirtschaftsstandorten wie Frankfurt am Main oder München verdient man im Durchschnitt mehr als auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen. Allerdings hat man an Unternehmensstandorten in großen Städten auch höhere Lebenshaltungskosten.

Bereiten Sie sich gründlich darauf vor, hartnäckige Gegenargumente zu entkräften, bevor Ihr Verhandlungspartner diese nennen kann. Nehmen Sie sich dafür Zeit und überlegen Sie, welche stichhaltigen Argumente Ihr Vorgesetzter gegen Ihre Gehaltserhöhung nennen könnte und schreiben Sie diese auf. Danach bringen Sie alle Ihre Argumente zu Papier, die Ihre Gehaltserhöhung begründen. Für Ihre Gehaltsverhandlung können Sie sich somit passende Argumente zurechtlegen und mit einem gestärkten Selbstbewusstsein auftreten.

Ihre aktuellen und zukünftigen Leistungen sind die Argumente, die am besten und stärksten gewichtet sind bzw. werden, Sie spiegeln Ihren Geldwert wider und sind die beste Begründung für eine Gehaltserhöhung. Für eine bessere Übersicht Ihrer Leistungen erstellen Sie am besten eine sogenannte Leistungsmappe. Auf ein bis drei DIN A4 Seiten halten Sie in dieser Mappe Ihre bisherigen Leistungen für das Unternehmen fest. Dazu zählen zum Beispiel Projekte, Erfolge, Umsatzsteigerung, Überstunden, usw. Die Leistungsmappe ist wie folgt aufgebaut:

  • Arbeitsplatzbeschreibung
    Beschreiben Sie zu Beginn sehr ausführlich Ihren Arbeitsplatz. Somit wird klar, was zu Ihrem Aufgabengebiet gehört und in welchen Bereichen Sie zusätzlich mehr leisten.
  • Leistungsbeschreibung
    Dazu erstellen Sie am besten eine Tabelle mit zwei Spalten. In die linke Spalte kommen Ihre abgeschlossenen Projekte und Leistungen. Geben Sie dabei in Zahlen an, welchen Nutzen das Unternehmen davon hat. Neben Ihren derzeitigen Aufgaben zählen dazu auch Tätigkeiten, die sie künftig leisten werden, wie neue, anstehende Projekte.
  • Stundennachweis
    Die Stunden, die Sie für Ihre Leistungen aufgewandt haben, kommen in die rechte Spalte der Tabelle. Entscheiden Sie hierbei aber zwischen “Soll” und “Ist” Stunden. Dokumentieren Sie freiwillige Mehrarbeit, aber achten Sie darauf, dass Sie dadurch nicht unorganisiert wirken.
  • Anerkennung
    Wenn Sie von Ihrem Chef oder Ihren Kollegen gelobt wurden oder eine innerbetriebliche Auszeichnung erhalten haben, können Sie dies ebenfalls in die Leistungsmappe mit aufnehmen.
Aufbau einer Leistungsmappe

Wichtigster psychologischer Trick: Achten Sie darauf, dass Sie von einer Gehaltsanpassung anstatt von einer Gehaltserhöhung sprechen. Die Gehaltserhöhung klingt bei Ihrem Vorgesetzten nach “mehr Geld bezahlen”, also nach einer Erhöhung ohne Grund. Wenn Sie stattdessen von einer Gehaltsanpassung sprechen, erweckt dies den Eindruck, dass etwas nicht richtig war und angepasst werden muss. Und dafür wird es wohl einen guten Grund geben. Zwar führen beide Aussagen auf dasselbe Ziel hinaus, dennoch kann es durchaus charmanter wirken, wenn man mit seinem Verhandlungspartner nur eine Gehaltsanpassung verhandelt.

Wenn Sie den Wert Ihrer aktuellen und zukünftigen Arbeitsleistungen kennen, können Sie diesen auch selbstbewusst, aber nicht unverschämt mit Ihren Argumenten einfordern. Außerdem sollten sie klar Ihre Leistungen für die Firma zum Ausdruck bringen und so signalisieren, dass Sie aktuell sowie in der Zukunft wichtig sind, damit das Unternehmen einen wirtschaftlichen Erfolg erzielt. Zwar wird Ihr Vorgesetzter die Unternehmenszahlen im Kopf haben, jedoch wird er positiv überrascht sein, dass Sie einen so großen Anteil daran haben. Dies und die Tatsache, dass Sie sich als ein Arbeitnehmer herauskristallisieren, dem der Erfolg des Unternehmens wichtig ist, werden Ihre Verhandlungsposition in der Gehaltsverhandlung enorm stärken und bringen Sie Ihrem Ziel ein Stück näher.

Erfolgreiche Gehaltsverhandlung

Hören Sie genau zu, lesen Sie zwischen den Zeilen und zeigen Sie somit Verhandlungsgeschick. So finden Sie heraus, was Ihr Verhandlungspartner von Ihnen will. Stellen Sie zusätzlich auch Rückfragen, denn so bestimmen Sie das Gespräch. Achten Sie allerdings darauf, dass Ihre Fragen keinen aggressiven Unterton haben und, dass Sie nur Allgemeingültiges hinterfragen. Versetzen Sie sich zudem in die Lage Ihres Chefs und wiederholen Sie seine Aussagen auch nochmal in eigenen Worten. Somit zeigen Sie Ihrem Gegenüber Verständnis und Respekt. Stellen Sie so lange Fragen, bis sie wissen, was das Anliegen Ihres Vorgesetzten ist und sehen Sie ihn als Gesprächspartner, nicht als Feind.

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Ihr Verhandlungspartner wird versuchen, Sie in der Gehaltsverhandlung herunterzuhandeln. Machen Sie nicht den Fehler indem Sie Ihren Verhandlungsspielraum zu groß gestalten und von vornherein 3.000 Euro oder mehr auf Ihr Wunschgehalt aufschlagen. Die Gefahr dabei ist groß, dass es die Gehaltsverhandlung total überreizt und Sie letzten Endes entweder an der Untergrenze oder noch tiefer als Ihr gewünschtes Gehalt enden. Besser ist es, wenn Sie Ihre Gehaltsforderungen in Relation zu einer anderen, höheren Zahl setzen. Erwähnen Sie am Anfang des Gehaltsgesprächs, dass Sie Ihren Marktwert ermittelt haben und nennen Sie das Gehalt, welches Fachkräfte in Ihrer Branche durchschnittlich verdienen. Lassen Sie die Zahl anschließend sacken und nennen Sie dann anschließend Ihr Wunschgehalt.

Nennen Sie dabei eine ungerade, präzise Zahl, denn so wirken Sie überzeugender und besser vorbereitet. Nennen Sie Ihren Gehaltswunsch in glatten Tausendern, wird Ihr Vorgesetzter Sie bei der Verhandlung ebenfalls in großen Schritten drücken. Wenn Sie stattdessen eine ungerade Zahl nennen, machen Sie es Ihrem Chef schwerer, da dieser jetzt in Hunderterschritten und noch kleiner denken und verhandeln wird.

Falls Sie den Moment verpasst haben Ihren Gehaltswunsch zu äußern, wird Ihnen Ihr Vorgesetzter sein Angebot unterbreiten. Stimmen Sie nie sofort dem ersten Angebot zu. Es handelt sich schließlich um eine Verhandlung. Bleiben Sie ruhig und flexibel. Durch den Angebotsvorschlag seitens Ihres Arbeitgebers, zeigt er Ihnen, dass er auf jeden Fall bereit zur Verhandlung ist und es einen gewissen Spielraum zum Verhandeln Ihres Gehalts gibt. Loten Sie diesen Spielraum aus und nutzen Sie dafür passende Argumente. Sollte Ihr Chef dennoch nicht in der Lage sein, Ihren Gehaltswünschen nachzukommen, kommen Sie ihm mit alternativen Vereinbarungen entgegen, die ebenso Vorteile für Sie haben. Das wären zum Beispiel:

  • Flexiblere Arbeitszeiten
  • Fahrtkostenzuschüsse
  • Sonderurlaub
  • Rabatte für Mitarbeiter
  • Die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten

Durch den Vorschlag alternativer Vereinbarungen zeigen Sie Ihrem Chef, dass Sie bereit sind Kompromisse einzugehen.

4. Gehaltserhöhung pro Jahr und nach der Probezeit

Die Höhe einer angemessenen Gehaltsänderung richtet sich nicht alleine nach der Betriebszugehörigkeit. Hauptsächlich kommt es dabei auf Ihr derzeitiges Gehalt und Ihre Position im Unternehmen an. Haben sich Ihre Aufgaben seit der letzten Gehaltsverhandlung verändert oder an einem für das Unternehmen wichtigen Projekt mitgewirkt, können Sie mit einer Gehaltsanpassung zwischen 10 und 15 Prozent rechnen. Verlangen Sie jedoch ruhig 20 Prozent mehr als Ihr Einstiegsgehalt, da Ihr Vorgesetzter Sie mit Sicherheit herunterhandeln möchte.

Haben sich Ihre Tätigkeiten seit der letzten Gehaltsverhandlung nicht verändert, können Sie mit einer Gehaltserhöhung von 3 bis 7 Prozent rechnen. Setzen Sie in der Verhandlung hierbei bei 10 Prozent mehr als Ihr Einstiegsgehalt an, damit Sie noch Spielraum nach unten haben.

Wie viel Gehalt Sie nach der Probezeit verlangen können, richtet sich in der Regel nach Ihrer derzeitigen Stelle sowie Ihren Leistungen. Ermitteln Sie Ihren Marktwert, damit Sie grob einschätzen können, welches Gehalt pro Jahr Sie maximal verlangen können, ohne, dass Sie bei Ihrem Vorgesetzten dabei auf Granit stoßen. Allerdings sollten Sie bei einer Gehaltsverhandlung nach der Probezeit darauf achten, dass Sie aussagekräftige und plausible Argumente zurechtlegen und mit diesen Ihren Verdienst verhandeln.

5. Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch – Wie viel kann ich als Berufseinsteiger verhandeln?

Dass es im ersten Vorstellungsgespräch bereits zu einer Gehaltsverhandlung kommt, ist eher unwahrscheinlich. Zwar können Sie, sofern es in der Stellenausschreibung gewünscht ist, Ihre Gehaltsvorstellungen in Ihrer Bewerbung formulieren und argumentieren, meist werden die Gehaltsvorstellungen aber erst im zweiten Vorstellungsgespräch angesprochen. Um dabei einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollten Sie sich gut vorbereiten, indem Sie anhand von aktuellen Geldreports Ihren Marktwert ermitteln, damit Sie Ihrem Verhandlungspartner im Vorstellungsgespräch selbstbewusst entgegentreten können. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie sich in Ihrer Bewerbung und im Vorstellungsgespräch weder über noch unter Wert verkaufen. Wenn Sie im Bewerbungsgespräch so richtig punkten wollen, haben wir hier noch ein paar Tipps für Sie:

  • Beginnen Sie das Vorstellungsgespräch niemals mit Ihren Gehaltsvorstellungen. Warten Sie lieber, bis Ihr Gesprächspartner dieses Thema anspricht.
  • Seien Sie aber trotzdem darauf vorbereitet, damit Ihre Gehaltswünsche und Ihr Verhandlungsspielraum realistisch bei Ihrem Gegenüber ankommen.
  • Antworten Sie auf die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen immer mit dem Jahresgehalt in brutto und ob Sie sich dabei auf zwölf oder 13 Monatsgehälter beziehen.
  • Ihr Vorgesetzter wird Sie sicherlich nach Ihrem bisherigen Gehalt fragen. Bei Ihrer Antwort haben Sie dabei zwei Möglichkeiten. Einerseits können Sie ehrlich, offen und selbstbewusst antworten. Andererseits müssen Sie auf diese Frage nicht antworten und können stattdessen Ihre Gehaltswünsche für die neue Stelle entgegnen.
  • Bleiben Sie vor allem eins: Ruhig. Es ist nicht unüblich, dass Ihr Gesprächspartner Sie im Bewerbungsgespräch aus der Reserve locken möchte und Ihnen einen eher niedrigen Gehaltsvorschlag unterbreitet. Denken Sie immer daran, dass im Vorstellungsgespräch auch Ihr Charakter auf die Probe gestellt wird. Argumentieren Sie bei einem niedrigen Angebot sachlich und ruhig, um somit nochmal Ihre Forderungen klar zu verdeutlichen

6. Diese Fehler sollte man bei der Gehaltsverhandlung vermeiden

Bei einer Gehaltsverhandlung können Sie vieles richtig, aber auch einiges falsch machen. Um zu verhindern, dass Sie sich selbst eine Falle stellen, haben wir die häufigsten Fehler für Sie hier aufgelistet.

1. Keine oder falsche Argumente

Gehen Sie niemals ohne Vorbereitung in eine Gehaltsverhandlung. Überlegen Sie sich Argumente, warum Sie eine Gehaltsanpassung verdient hätten. Halten Sie mit Hilfe Ihrer Leistungsmappe Details zu Ihren Leistungen und Erfolgen parat, die Ihre Forderungen und Ihren Geldwert rechtfertigen. Argumente, wie die Anschaffung eines neuen Fernsehers oder einer neuen Couch haben in der Gehaltsverhandlung absolut nichts zu suchen. Sollte sich bei Ihnen allerdings Nachwuchs ankündigen, ist dies ein privates Argument, dass eine Gehaltserhöhung rechtfertigen könnte. Trotzdem sollten die leistungsbezogenen Fakten immer an erster Stelle stehen.

2. Das falsche Timing

Bei einer Gehaltsverhandlung müssen Sie den ersten Schritt machen, denn Ihr Chef wird es in der Regel nicht tun. Wählen Sie außerdem den passenden Zeitpunkt und fragen Sie Ihren Vorgesetzten nicht auf einer Firmenfeier nach einem Gehaltsgespräch. Vertagen Sie zudem Ihr Vorhaben nach einem Gehaltsgespräch, wenn Sie kürzlich bei einer Vertragsverhandlung gescheitert sind oder ein Projekt kein gutes Ende genommen hat. Der beste Zeitpunkt für ein Gehaltsgespräch ist, wenn Sie kurz vor Abschluss eines erfolgreichen Projekts stehen und sich ein paar gute Argumente zurechtlegen können.

3. Falsche oder keine Gehaltsvorstellungen

Sie müssen sich Gedanken darüber machen, wie hoch Ihre Gehaltsanpassung sein soll. Wenn Sie Ihrem Chef gegenüber dazu keine richtige Aussage treffen können, erwecken Sie den Eindruck, dass Sie sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt haben.

Sie sollten außerdem aufpassen, dass Sie ihrem Chef keinen völlig überzogenen oder obskuren Gehaltsvorschlag unterbreiten. Somit verspielen Sie nicht nur Ihre Chancen auf eine Gehaltserhöhung, sondern rücken sich selbst in ein schlechtes Licht. Bleiben Sie also realistisch, aber rechnen Sie auch damit, dass Sie wahrscheinlich am Ende der Gehaltsverhandlung einen Mittelweg akzeptieren müssen, der unter Ihren gewünschten Vorstellungen liegt. Des Weiteren sollten Sie sich niemals unter Wert verkaufen. Wenn Sie eine Zahl nennen, die eindeutig an oder unter der Untergrenze liegt, wird Ihr Arbeitgeber Sie weniger ernst nehmen und Sie verlieren an Respekt. Durch die Frage, was für Ihren Gehaltswunsch spricht, möchte Ihr Vorgesetzter wissen, ob Sie Ihre Leistungen auch wirklich realistisch einschätzen können.

4. Versuchen, den Vorgesetzten zu erpressen

Sollten Sie bei der Gehaltsverhandlung nicht bekommen, was Sie wollen, sollten Sie eines garantiert nicht tun — Ihrem Verhandlungspartner drohen. Weder mit Kündigung noch, dass Sie all Ihren Kollegen erzählen werden, dass Sie eine Gehaltserhöhung erhalten haben. Auf Nötigung oder Erpressungsversuche wird kein Arbeitgeber eingehen. Außerdem zeigen Sie durch dieses Verhalten kein gutes Verhandlungsgeschick und, dass Ihnen nur Ihr eigenes Wohl wichtig ist, nicht das des Unternehmens. Dann kann es passieren, dass Sie schneller nach einer neuen Arbeitsstelle suchen müssen, als Ihnen lieb ist.

5. Keine Absicherung

Verlassen Sie sich bei einer positiven Gehaltsverhandlung nie auf die mündliche Zusage Ihres Vorgesetzten. Lassen Sie sich am besten in einer E‑Mail schriftlich von Ihrem Chef bestätigen, damit Sie nicht böse überrascht werden. Listen Sie in der E‑Mail noch einmal alle besprochenen Aspekte auf und begründen Sie die Mail dadurch, dass Sie einfach nochmal sichergehen wollten, ob Sie in der Gehaltsverhandlung auch alles richtig verstanden haben. Wenn Ihr Vorgesetzter Ihnen eine Bestätigung zurückgeschickt, müssen Sie sich keine Gedanken mehr machen.

Abschließend lässt sich also sagen, dass es für eine Gehaltsverhandlung eine gewisse Vorarbeit benötigt. Überfallen Sie Ihren Vorgesetzten nicht mit Ihren Forderungen, sondern bitten Sie Ihn mit genügend Vorlaufzeit um ein Mitarbeitergespräch bzw. um ein Gehaltsgespräch. Bereiten Sie sich anschließend mit hartnäckigen und aussagekräftigen Argumenten ausreichend auf die Gehaltsverhandlung vor und signalisieren Sie Ihrem Verhandlungspartner, dass es Ihnen um das Wohl des Unternehmens geht und nicht nur um sich selbst. Ermitteln Sie außerdem Ihren Marktwert, damit Sie sich nicht über oder unter Wert verkaufen. Wenn Sie dabei an den einen oder anderen Tipp unsererseits für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung denken sowie die aufgezeigten Fehler vermeiden, werden Sie im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten erfolgreicher über Ihr Wunschgehalt verhandeln.

7. Häufig gestellte Fragen zur Gehaltsverhandlung

Aufbau einer Leistungsmappe

Da Sie für sich selbst und nicht für das Unternehmen verhandeln, bestimmen Sie Ihre Verhandlungsziele selbst und wie Sie diese erreichen. Die Vorbereitung dafür ist dementsprechend aufwendig. Sie müssen sich im Klaren sein, was das Ziel Ihrer Gehaltsverhandlung sein soll. Des Weiteren sind Sie im Gehaltsgespräch auf sich alleine gestellt und müssen die Beurteilung Ihrer Leistungen sowie Ihre daraus resultierenden Gehaltswünsche durch gute Argumente rechtfertigen. Dabei ist es klar, dass jeder Arbeitnehmer die Gehaltsverhandlung als eine Art Zwischenbeurteilung sieht und dementsprechend nervös ist. Ein weiterer Punkt ist, dass in deutschen Unternehmen nicht offen über den eigenen Verdienst gesprochen wird. So wird zwar Neid unter den Kollegen vermieden, aber es ist schwieriger, sich ein Bild von der Gehaltsstruktur des Unternehmens zu machen.

Berufsanfänger haben meist nur einen begrenzten Zeitraum von 3 bis 6 Monaten, um Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Berufseinsteiger sollten deswegen bei einer Gehaltsverhandlung darauf achten, dass Sie sich selbst nicht falsch einschätzen. Ebenso sollten Berufsanfänger zuerst Erfahrungen sowie Qualifikationen sammeln und ihre Kompetenzen erweitern. Jedoch gibt es auch hier Situationen, die eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit rechtfertigen.

Wenn beim Einstellungsgespräch eine Gehaltsanpassung nach der Probezeit vereinbart wurde, können sich Berufsanfänger nach Ablauf der Probezeit darauf beziehen und einen Termin mit Ihrem Vorgesetzten vereinbaren.

Wenn der Tätigkeitsbereich nicht den Vereinbarungen aus dem Arbeitsvertrag entspricht, also evtl. höher qualifizierte Aufgaben oder Führungsaufgaben und Führungsverantwortung übernommen werden, kann man aufgrund dessen darum bitten, dass der Arbeitsvertrag, sowie das Gehalt angepasst wird.

Um herauszufinden, wie hoch der eigene Marktwert ist, gibt es einige Dinge zu beachten. Zum einen sollte man sich geeignete Statistiken bzw. Gehaltsreports einholen, damit man einen ersten Anhaltspunkt hat und sein Gehalt vergleichen kann. Außerdem sollte man überlegen, wie man sich vom Durchschnitt abheben kann, um eine Gehaltsanpassung zu rechtfertigen. Die Berufserfahrung sowie Mitarbeiterverantwortung, Überstunden, Weiterbildungen und Soft Skills sind weitere Aspekt die man bei der Ermittlung des Marktwerts beachten sollte. Auch die Ausbildung ist entscheidend. Des Weiteren kommt es auch darauf an, in welchem Bundesland sich der Unternehmensstandort befindet, bzw. ob man in einer großen Stadt oder auf dem Land arbeitet. Die Branche sowie die Unternehmensgröße sind ebenfalls für gehaltliche Differenzen ausschlaggebend.

Ein klares “Nein” bei einer Gehaltsverhandlung muss zunächst erst einmal akzeptiert werden. Trotzdem ist es ratsam, wenn man einen Plan B bereit hat, damit der Vorgesetzte einem Aspekte für eine Perspektive anbieten kann. Zum einen Zielvereinbarungen, bei denen schriftlich ein Zeitraum klar definiert ist, der durch gewisse Kriterien messbar ist und Konsequenzen, die bei der Zielerreichung auftreten können. Zum anderen sind nicht-monetäre-Leistungen, wie Weiterbildungen, Fahrtkostenzuschüsse, Sonderurlaub oder die Möglichkeit zum Home-Office, eine Möglichkeit.

Sollte trotz alledem nichts helfen, sollte man sich eventuell doch überlegen, ob man sich nach einem neuen Job umsieht.

Punkte, wie

  • ein guter Abschluss
  • verschiedene Praktika, die zur Stelle passen
  • Berufserfahrung
  • Zusatzqualifikationen, die zur Stelle passen
  • Auslandsaufenthalte
  • Sprachkenntnisse

können gute und stichhaltige Argument für eine Gehaltsanpassung sein.

Der wichtigste Aspekt ist sich optimal auf das Gehaltsgespräch vorzubereiten. Außerdem sollte man in der Gehaltsverhandlung so ruhig wie möglich sowie sachlich bleiben. Eine Vorstellung in die Situation des Vorgesetzten kann vor dem Gespräch helfen. Dabei überlegt man, welche Gegenargumente er parat haben könnte. Diese kann man dann in der Verhandlung selbst nennen und so seine Gehaltswünsche rechtfertigen. Bei einer Kritik an den Leistungen von Seiten des Chefs, sollte man nachfragen, warum genau er mit der Leistung unzufrieden ist und wie man sich verbessern könnte.

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