Die per­fek­te Busi­ness­klei­dung für Her­ren: Eine Anleitung

“Man emp­fängt Men­schen nach dem Klei­de und ent­lässt sie nach dem Ver­stand.”  - Karl Simrock

Auch wenn vie­le Män­ner im Gespräch zu über­zeu­gen wis­sen. Einen ers­ten Ein­druck bil­den wir Men­schen uns vor allem über das Auf­tre­ten unse­res Gegen­übers, sei­ne Mimik, sei­ne Ges­tik und sein Äuße­res. Der Klei­dungs­stil einer Per­son kann uns viel über sie ver­ra­ten und soll­te des­halb beson­ders im Berufs­all­tag aus­rei­chend Beach­tung finden.

Die Erwar­tun­gen in Punk­to Busi­ness­klei­dung für Män­ner und die hier­für ange­setz­ten Stan­dards ändern sich jedoch ziem­lich schnell. Um auf der siche­ren Sei­te zu blei­ben und einen Out­­fit-Fau­x­­pas zu ver­mei­den benö­tigt der moder­ne Mann eini­ges an Fin­ger­spit­zen­ge­fühl oder eine gute Beratung.

Bei der gro­ßen Aus­wahl an Hem­den, Schu­hen und vor allem Far­ben ist es gar nicht so ein­fach den Über­blick zu behal­ten und die geeig­ne­te Busi­ness­klei­dung für den eige­nen Beruf zu fin­den. Busi­ness­klei­dung für Män­ner gibt es jedoch eigent­lich grund­sätz­lich nur in zwei Ausführungen:

Anzug mit Jackett und ohne. Dar­über lässt sich auch in der heu­ti­gen Zeit nicht dis­ku­tie­ren. Wie genau der Anzug aber aus­zu­se­hen hat, wel­che Far­ben aktu­ell ange­sagt sind und wel­che Knöp­fe jetzt tat­säch­lich am Jacket geöff­net wer­den, da bestehen ab und an auch bei gestan­de­nen Geschäfts­leu­ten noch Zwei­fel. Hier haben wir uns mal für Sie schlau gemacht und ein paar wich­ti­ge Fak­ten zusam­men­ge­tra­gen. Busi­ness­klei­dung für Män­ner — ein klei­ner Styleguide.

Dress­code für den All­tag und Abends

Bei einem Busi­ness Out­fit gilt fol­gen­des: Zu Geschäfts­ter­mi­nen und Abends kommt man nicht weit ohne geschlos­se­nes Jackett und schwar­ze Schu­he. Zieht der rang­höchs­te Anwe­sen­de sei­ne Jacke aus, so ist es auch Ihnen gestat­tet, behält er Sie an, soll­ten Sie die­sem Bei­spiel fol­gen. Völ­lig unab­hän­gig davon, ob es sich um eine weib­li­che oder einen männ­li­chen Vor­ge­setz­ten handelt!

Soll­ten Sie kei­ne wei­te­ren Infor­ma­tio­nen bezüg­lich des Dress­codes erhal­ten, sind sie im All­tag mit dem Busi­ness­out­fit auf der siche­ren Sei­te. Das klas­si­sche Busi­ness Out­fit für den Herrn besteht aus Anzug und Kra­wat­te. Gepflegt und ohne gro­ße Mus­­ter- oder Farb­ex­pe­ri­men­te kom­men Sie so ent­spannt durch den Berufsalltag.

Als grund­sätz­li­cher Hin­weis gilt: Je wei­ter der Gegen­über die Kar­rie­re­lei­ter bereits erklom­men hat, umso dunk­ler, gedeck­ter und küh­ler sind nor­ma­ler­wei­se die Anzug-Hemdfarben.

Busi­ness Casu­al ist ins­be­son­de­re für Geschäfts­rei­sen geeig­net, da es etwas lege­re zugeht als beim klas­si­schen Bus­si­ness Out­fit. Auf den Anzug dür­fen Sie selbst­ver­ständ­lich auch hier nicht ver­zich­ten, aller­dings muss die­ser nicht unbe­dingt schwarz sein, son­dern darf auch in dun­kel­blau oder dun­kel­grau gewählt wer­den. Eine dezent gemus­ter­te Kra­wat­te oder ein unauf­fäl­lig gemus­ter­tes Hemd wer­den im Bereich Busi­ness Casu­al eben­falls akzeptiert.

Beim Smart Casu­al han­delt es sich um ein lege­re­res Busi­ness Out­fit. Das heißt der Herr trägt den Tages­an­zug, kann aber die Kra­wat­te weg lassen.

Aller­dings soll­ten Sie hier trotz­dem nicht auf wil­de Mus­te­run­gen und Hawaii-Hem­­den zurückgreifen.

Mitt­ler­wei­le ist auch der “Casu­al fri­day” in grö­ße­ren Unter­neh­men und Städ­ten ein weit ver­brei­te­ter Begriff.

Casu­al bedeu­tet im wei­tes­ten Sin­ne so viel wie “bequem”. Beim Casu­al fri­day geht es dar­um, sich auch optisch schon ein wenig aufs Wochen­en­de ein­zu­stim­men. Der Mann darf hier — je nach Unter­neh­men — durch­aus mit einer sau­be­ren dunk­len Jeans oder Stoff­ho­se und einem Polo­shirt auf der Arbeit erschei­nen. Kra­wat­te und Jackett kön­nen getrost weg­ge­las­sen wer­den und auch farb­lich ist der Casu­al-Look fle­xi­bler. Braun­tö­ne sind eben­so akzep­tiert wie blau, grau oder beige. Knal­ler­far­ben gehö­ren auch am Casu­al fri­day nicht unbe­dingt zum guten Ton. Viel­mehr ist es emp­feh­lens­wert, sich an einem schi­cken Restau­rant­be­such zu ori­en­tie­ren. Ele­gan­te Frei­zeit­klei­dung ent­spricht am ehes­ten dem all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis eines rei­nen Casu­al Outfits.

Beim Semi-for­­mal kommt es zusätz­lich noch auf die Uhr­zeit der Ver­an­stal­tung an. Han­delt es sich um eine Ver­an­stal­tung, die vor 18 Uhr statt­fin­det , ist ein dunk­ler Anzug gefragt. Ab 18 Uhr wird erwar­tet, dass der Herr im Smo­king erscheint.

Der Smo­king ist eine spe­zi­el­le Form des schwar­zen Anzugs. An der Außen­sei­te der Hose ist ein schma­ler Sei­den­strei­fen ein­ge­ar­bei­tet. Außer­dem hat die Smo­king­ja­cke stei­gen­de Revers. Ob Sie eine Wes­te unter dem Smo­king benö­ti­gen ist abhän­gig davon, ob Sie eine ein­rei­hi­gen oder einen zwei­rei­hi­gen Smo­king tra­gen. Bei Letz­te­rem darf die Wes­te oder der Kum­mer­bund weg­ge­las­sen wer­den, bei Ers­te­rem sind sie obligatorisch!

Schwarz ist auch hier die Far­be der Wahl, eben­so wie bei Flie­ge und Lack­schu­hen. Eine wei­ße Flie­ge oder gar eine Kra­wat­te sind ein abso­lu­tes No-Go.

“Come as you are” klingt im ers­ten Moment äußerst ange­nehm, las­sen Sie sich davon jedoch nicht in die Irre füh­ren. Frei­zeit­klei­dung ist auch nach Fei­er­abend nicht mit die­sem Dress­code kom­pa­ti­bel. Im Nor­mal­fall wird erwar­tet, dass Sie im sel­ben Out­fit erschei­nen, in dem Sie auch auf der Arbeit erschei­nen. Außer Sie tra­gen nor­ma­ler­wei­se kei­nen Anzug, dann müs­sen Sie sich defi­ni­tiv umziehen.

Am ehes­ten ist der “Come as you are” — Look ver­gleich­bar mit Busi­ness Atti­re. Gedeck­ter Anzug, ein­far­bi­ges hel­les Hemd und schi­cke­re Schu­he sind ein Muss.

Anlei­tung: Eine Kra­wat­te binden

Das Busi­­ness-Out­­fit: Was gehört alles dazu?!

Die­se Lis­te lie­fert einen Über­blick über die am meis­ten gefor­der­ten Dress­codes im Arbeits- und Pri­vat­le­ben. Aller­dings gibt es auch bei den ein­zel­nen Klei­dungs­stü­cke noch ein paar nicht ganz unwich­ti­ge Details, die es zu beach­ten gilt. Die rich­ti­ge Far­be, Schnitt und Grö­ße kön­nen ent­schei­dend für den Ein­druck in und außer­halb des Unter­neh­mens sein.

Der Anzug

Farb­lich gilt, lie­ber dezent und gedeckt blei­ben. Von klas­si­schem schwarz, bis hin zu moder­nem hell­grau gibt es mitt­ler­wei­le Anzü­ge in allen mög­li­chen Schat­tie­run­gen. Dun­kel­blau gilt als jung und modern, dun­kel­grau und schwarz sind klas­si­sche Farb­tö­ne. Hell­grau ist — auch wenn sie aktu­ell abso­lut im Trend liegt — in vie­len Bran­chen immer noch eine etwas umstrit­te­ne Anzug­far­be und soll­te mit Vor­sicht genos­sen werden.

Der Schnitt hat sich inso­fern ver­än­dert, als dass “slim fit” mitt­ler­wei­le weit ver­brei­tet ist, sofern der Trä­ger sich dar­in wohl fühlt. Das bedeu­tet, dass sowohl die Jacken, als auch die Hosen sehr schmal geschnit­ten sind und die Figur des Trä­gers umschmeicheln.

Die Län­ge der Ärmel soll­te opti­ma­ler­wei­se im ent­spann­ten Zustand bis fast zur Dau­men­wur­zel rei­chen. Die Anzug­ho­se soll­te, ohne Schu­he getra­gen, an der Ver­se gera­de den Boden berüh­ren. Mit Schu­hen soll­te die Hälf­te des Absat­zes bedeckt sein. Es gilt: Zu lang ist noch unpro­fes­sio­nel­ler als zu kurz. Besitzt das Jackett zwei Knöp­fe, so wird nur der Obe­re geschlos­sen, besitzt es drei Knöp­fe, dann wer­den die obe­ren Zwei geschlos­sen. Wenn Sie sich hin­set­zen, soll­te das Jackett geöff­net werden.

Die Kra­wat­te

Weni­ger ist mehr. Auch wenn die Mode ganz ger­ne mal mit gewag­ten Far­ben und Mus­tern expe­ri­men­tiert gilt ein­deu­tig die Regel: Zu bunt lenkt ab. Gedeck­te Far­ben und unauf­fäl­li­ge Mus­ter funk­tio­nie­ren, sofern die Far­be auf die Hemd­far­be und die Schuh-Gür­­­tel­­far­­be abge­stimmt ist. Die Kra­wat­te soll­te so gebun­den sein, dass sie kurz ober­halb der Gür­tel­schnal­le endet. Nichts ist unan­ge­neh­mer, als eine zu kur­ze Krawatte.

Schma­le Kra­wat­ten kamen zusam­men mit dem Slim-Chic der Anzü­ge. Aller­dings fal­len sie eher unter den Casu­al Busi­­ness- Style und gehö­ren damit nicht zur klas­si­schen Businesskleidung.

Abso­lut unan­ge­bracht: Flie­ge ist KEINE adäqua­te Ergän­zung zur männ­li­chen Businesskleidung.

Das Hemd

Bei der klas­si­schen Busi­ness­klei­dung für Her­ren ist das Hemd alter­na­tiv­los. Ob mit Brust­ta­sche oder ohne, ob rein­weiß, hell­blau oder rosé, ein­far­big muss es sein. Mus­ter auf Hem­den ist ein abso­lu­ter Kar­rie­re­kil­ler. Auch kurz­ärm­li­ge Hem­den sind als Busi­ness Out­fit völ­lig unan­ge­bracht und erin­nert mehr an Hawaii, als an Hochleistung.

Die Arm­län­ge soll­te so gewählt wer­den, dass knapp 1–2 cm des Hem­des aus den Sack­oär­meln her­vor­schau­en. Die Man­schet­ten dür­fen zu sehen sein und auch Man­schet­ten­knöp­fe kön­nen eine star­ke Ges­tik unter­stüt­zen. Die Kra­­gen-Art bei der Busi­ness­klei­dung für den Mann ist Geschmacks­sa­che. Ein­zig “But­­ton-Down” ist nicht bürotauglich.

Die Schu­he

Beson­ders für die Nach­wuchs­ta­len­te gilt, Anzug­schu­he soll­ten ein­ge­lau­fen wer­den. Das Lauf­ge­fühl in Busi­ness­schu­hen ist ein völ­lig ande­res, als in Snea­kern. Dar­in zu lau­fen und nicht aus­zu­se­hen, wie eine Anti­lo­pe auf Glatt­eis, ist zunächst gar nicht so einfach.

Was die Qua­li­tät angeht, soll­ten die Ansprü­che lie­ber zu hoch als zu nied­rig ange­setzt wer­den. Immer­hin soll­ten die Schu­he eine Zeit lang hal­ten und bil­li­ge Schu­he zu einem guten Anzug sehen eben­falls ziem­lich unpas­send aus.

Die Form des klas­si­schen Busi­ness­schuhs für den Mann ist flach, leicht spitz und wahl­wei­se mit oder ohne Loch­mus­ter. Oxford, Bro­gues oder Buda­pes­ter, das ist Geschmacks­sa­che Farb­lich emp­fiehlt sich auch hier ein klas­si­sches Schwarz oder Braun­ton. Gera­de die Kom­bi­na­ti­on von brau­nen Schu­hen und blau­en Anzü­gen gilt momen­tan als sehr modern unter Geschäfts­leu­ten. Unent­schuld­bar: Abge­lau­fe­ne Sohlen.

Die Acces­soires

Der Mann von Welt lässt sich natür­lich auch dies­be­züg­lich nicht Lum­pen. Je nach Bran­che las­sen sich mehr oder weni­ger Acces­soires in die Busi­ness­klei­dung inte­grie­ren. Gür­tel und Uhr sind selbst­ver­ständ­lich unpro­ble­ma­tisch — ein­zig die Far­be soll­te hier zum Rest pas­sen. Des­wei­te­ren besteht noch die Mög­lich­keit, ein pas­sen­des Ein­steck­tuch zu tra­gen oder für ganz Muti­ge (ACHTUNG: Nicht geeig­net für Bank, Ver­si­che­rung und Co.) emp­feh­len wir per­sön­lich bun­te Socken, abge­stimmt auf die Kra­wat­te und die Anzug­far­be ver­steht sich.

Aber auch Kra­wat­ten­na­deln und Man­schet­ten fei­ern ihr Come­back und wer­den bei jun­gen Kol­le­gen immer belieb­ter. Für die ganz expe­ri­men­tier­freu­di­gen unter Ihnen und Die­je­ni­gen, denen das Sofa schon tags­über fehlt: Stich­wort “Jogg-Suit”.

Natür­lich haben wir die­se Tipps auch für unse­re Kar­rie­re­frau­en zusam­men­ge­stellt. Die­se fin­den Sie hier: Das per­fek­te Busi­­ness-Out­­fit für Damen.